Hilfe, ich motiviere mich selbst!

„Dieser Weg wird kein leichter sein…“ von Xavier Naidoo wählten die deutschen Nationalspieler während der Fußballweltmeisterschaft 2006 zu ihrem Lied. Für einige von ihnen, wie etwa Oliver Kahn als Torhüter auf der Bank war es vermutlich ein besonders schwerer Weg. Dennoch ist es dem Profi gelungen, sich täglich neu zu motivieren und zu trainieren, obwohl er wusste, dass er während der WM 2006 vermutlich höchstens einmal im Tor stehen wird.

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte mich auch selbst so motivieren wie der erfolgreiche Torwart. Besonders jetzt in den kalten und dunklen Wintermonaten. Aufstehen fällt mir noch schwerer, die Arbeit geht mühselig von der Hand, der Kollege, die Kollegin nerven immer noch und statt eines gemütlichen Kuschelns vor dem Fernseher abends im Dunkeln auch noch raus laufen und Sport machen? Solche und ähnliche Gedanken und Störungen kosten uns viel Kraft und Energie. Mit etwas Engagement kann es uns jedoch gelingen, uns stattdessen selbst zu motivieren und damit die Arbeit und den Alltag auch in den grauen Monaten des Jahres leichter zu leben. Wichtig ist dabei, dass sich jeder von uns auf seine ganz eigene Art selbst „überredet“. Was für mich stimmt, ist für meinen Partner, meine Kollegin noch lange nicht richtig.

Ein paar allgemeine Regeln gibt es jedoch: Welche Ziele möchte ich erreichen? Will ich den Weltmeistertitel? Das Nachfolgemodell meines jetzigen Wagens? 2% mehr Umsatz als im vergangenen Monat? Eine gelungene Vorlesung vor den Erstsemestern? Formulieren Sie Ihre Ziele möglichst konkret. Und suchen Sie sich, wenn Sie eines Ihrer Ziele erfolgreich geschafft haben, ein „Dankeschön“-Projekt. Entweder eine Tätigkeit in Ihrem Beruf, die Sie besonders gerne machen und mit der Sie sich belohnen, wenn Sie die langweiligen Arbeiten hinter sich gebracht haben oder eine nette Verabredung zum Mittagessen mit einem Kollegen, einer Freundin.

Und wenn Sie morgens schwer aus dem Bett kommen, stellen Sie den Wecker fünf Minuten vor und genießen Sie die gewonnene Zeit für ein liebevolles Lächeln vor dem Spiegel oder für eine gemütliche Tasse Kaffee. Und dann stimmt der Refrain von „Dieser Weg“: „…doch dieses Leben bietet so viel mehr…“

Checkliste

Die Checkliste verweist auf Fragen und Erfahrungen aus der täglichen Coaching-Praxis.

 

1.) Jeder Mensch ist unterschiedlich motivierbar. Die meisten von uns brauchen die Wertschätzung und Anerkennung ihrer Arbeit und fühlen sich dann besonders motiviert, wenn sie viel von ihren eigenen Vorstellungen in ihre Arbeit einbringen können.

2.) Damit wir uns selbst motivieren können, müssen wir unsere Ziele kenn und wissen, welche Interessen uns antreiben. Gespräche mit uns selbst, mit unseren Freundinnen und Freunden, unserer Familie oder einem Coach helfen uns, unsere Ziele genauer zu benennen und als Grundlage unserer Motivation zu erkennen.

3.) Detaillierte Zeitpläne und das Visualisieren der einzelnen Aufgaben unterstützen uns dabei, überhaupt erst einmal den Anfang zu wagen unsere Ziele anzustreben.

4.) Erledigen Sie die unliebsamen Dinge möglichst zuerst, Ihre Zufriedenheit motiviert Sie danach umso mehr.

5.) Wenn Sie sich kurzfristig motivieren müssen und Ihnen die Selbstmotivation aus irgendeinem Grund gerade nicht möglich ist, fragen Sie sich, was würden Sie in dieser Situation Ihrem besten Freund, Ihrer besten Freundin raten. Dies sagen Sie dann zu sich selbst und setzen es um.

6.) Wenn Sie sich gar nicht selbst motivieren können, dann fragen Sie sich ganz ruhig, ob Sie wirklich im richtigen Beruf arbeiten oder ob nicht eher eine Weiterbildung oder ein Wechsel Ihrer Tätigkeit angebracht wären.

 

Tipps zum Lesen

Immer, wenn es für uns möglich ist, wählen wir für Sie aus der sehr umfangreichen Literatur zu Beruf und Karriere einige Bücher aus, die unsere ganz subjektiven Empfehlungen für Sie sind:

Porok, Simone, Sofortwissen kompakt. Selbstmotivation pur: Motivationsimpulse in 50 x 2 Minuten (Kartenset), 2009, Heragon Verlag, ISBN 978-3941574052

Meier, Rolf, 30 Minuten für eine dauerhafte Selbstmotivation

2009, Gabal Verlag, ISBN 978-3897496583

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