Oh Du fröhliche…

Die ersten Worte dieses eigentlich wunderschönen Weihnachtsliedes haben in den kommenden Tagen und Wochen für Sie vielleicht eine ganz andere Bedeutung als Sie in wohltuende Weihnachtsstimmung zu versetzen. Denn auf Sie wartet nicht nur die vor Weihnachten regelmäßig anwachsende Arbeit, sondern auch die alljährliche Weihnachtsfeier in Ihrem Betrieb.

Wie eine Weihnachtsfeier gestaltet sein soll, wer sie organisiert, wo sie stattfindet und wer dazu überhaupt eingeladen wird, sorgt in viele Unternehmen und Abteilungen für lange und engagierte Diskussionen. Und stehen erst einmal Datum und Ort fest, dann kommen unweigerlich die Fragen, was ziehe ich an? Was mache ich, wenn der Chef mir am späten Abend, wie alle Jahre wieder, das Du anbietet und dies am nächsten Tag wieder vergessen hat? Wie ziehe ich mich aus der Affäre, wenn der Kollege, die Kollegin mehr wünschen als nur einen harmlosen Flirt? Wie viel darf ich trinken? Und, muss ich überhaupt auf die Weihnachtsfeier gehen oder kann ihr einfach fern bleiben?

In vielen Unternehmen gelten Weihnachtsfeiern als willkommene Höhepunkte eines Arbeitsjahres. Sie sind anregend organisiert, alle fühlen sich wohl und am nächsten Tag macht die Arbeit wieder mehr Freude als zuvor. Dennoch gilt: Auch wenn Weihnachtsfeiern noch so harmonisch und weihnachtlich ablaufen, sie sind „Business-Termine“ und keine private Begegnungen unter Freunden oder innerhalb der Familie. In dem einen oder anderen Unternehmen mag ein „Über die Stränge schlagen“ die Bewunderung aller hervorrufen und sogar die Karriere eher beflügeln als behindern. Meist lohnt es sich jedoch, sich eher zurückzuhalten, statt „einen drauf zu machen“ und heftig über den Durst zu trinken. Schöner ist es meistens, das gemeinsame Fest mit viel Freude zu genießen, mit Kolleginnen und Kollegen zu plaudern, mit denen Sie im Arbeitsalltag nicht zusammen kommen und das vom Festkomitee mit viel Mühe und Engagement zusammengestellte Programm zu würdigen. Beispielsweise mit einem netten Dankeschön an die Organisatoren, die es wieder einmal geschafft haben, ein gelungenes Fest zu zaubern.

 

Checkliste

Die Checkliste verweist auf Fragen und Erfahrungen aus der täglichen Coaching-Praxis.

 

1.) Wenn die Weihnachtsfeier während der Arbeitszeit stattfindet und Sie nicht daran teilnehmen möchten, müssen Sie stattdessen arbeiten.

2.) Wenn Sie nicht zur Weihnachtsfeier in Ihrem Unternehmen gehen möchten, sagen Sie bitte rechtzeitig ab.

3.) Wenn Ihnen Ihr Chef, Ihre Chefin auf der Weihnachtsfeier das Du anbieten, dann warten Sie am nächsten Tag, ob er oder sie Sie weiter duzen. Bleibt es beim gewohnten Sie, gehen Sie wortlos zur Tagesordnung über.

4.) Alkohol ist ein Alle-Jahre-Wieder-Thema: Halten Sie sich dabei zurück. Damit Sie am nächsten Arbeitstag nicht der Flurklatsch Nr. 1 in Ihrem Unternehmen sind.

5.) Nutzen Sie die Chance, neue Menschen in Ihrem Betrieb kennen zu lernen. Setzen Sie sich zu Ihnen eher unvertrauten Kolleginnen und Kollegen an den Tisch. Oder plaudern Sie mit einem gekonnten Smalltalk einmal in Ruhe mit Ihrem Chef oder Ihrer Chefin.

6.) Wenn Sie sich einer aufdringlichen Kollegin, einem aufdringlichen Kollegen gegenüber sehen, lehnen Sie das dann häufig angebotene „Du“ höflich ab. Versuchen Sie stattdessen, mit möglichst vielen anderen Festgästen ins Gespräch zu kommen und wehren Sie so (hoffentlich) die heikle Situation ab.

7.) Überlegen Sie sich vorab schon ein paar gute Small Talk Themen. Lesen Sie beispielsweise in den Tagen vor dem großen Fest Ihre Tageszeitung. Dann sind Sie ohne große Anstrengung ein interessanter Gesprächspartner.

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