Macht hoch die Tür…

… mit diesen Worten beginnt eines der schönsten Adventlieder und lädt uns in seinem Text gleich mehrfach dazu ein, Freude zu empfinden, Freude zu empfangen und zu genießen. Womöglich ist es nicht zuletzt die im Text besungene Freude, die das Lied aus dem 17. Jahrhundert über Deutschland hinaus zu einem der populärsten Kirchenlieder für die Vorweihnachtszeit werden ließ. Freude ist eine spontane Reaktion auf eine uns angenehme Situation oder auf die Begegnung mit einem uns wichtigen oder uns wohltuenden Menschen. Wenn wir Freude empfinden, dann fühlen wir uns wohl und sind heiterer Stimmung. Alles, was wir dann tun, gelingt uns leichter. Das gilt für das Lernen neuer Zusammenhänge im Beruf ebenso wie die Bewältigung einer schwierigen Situation im beruflichen Alltag. Wohl deshalb legt ein Sportwagenbauer aus Stuttgart Wert darauf, dass seine Auszubildenden vor allem Freude für den von ihnen ausgewählten Beruf empfinden und nicht so sehr, welche Zeugnisse sie in einzelnen Fächern vorzuweisen haben. Fehlt uns die Freude am eigenen täglichen Tun, fehlt uns die Freude an unserem Beruf, dann wird dieser zur Anstrengung. Wir laufen Gefahr, immer weniger belastbar zu sein und uns emotional immer mehr zu erschöpfen, ohne so recht zu wissen, weshalb wir uns müde und ausgelaugt fühlen.

Freude am Beruf heißt nicht, überschwänglich und überschäumend vor Begeisterung täglich neu an unsere Aufgaben heranzugehen. Freude am Beruf bedeutet, realistisch mit dem Wissen um das eigene Können und Nichtkönnen umzugehen, erreichbare Ziele (und Teilziele) festzulegen, und immer dann, wenn uns etwas gelungen ist, unsere Freude mit anderen zu teilen, mit den Kolleginnen und Kollegen etwa, den Freunden oder der Familie. Spüren wir, dass wir am Beginn einer neuen Arbeitsperiode, etwa an einem Montagmorgen und zu Beginn einer neuen Woche wenig Lust auf unseren Beruf haben, dann sollten wir diese Signale wahrnehmen und uns fragen, was ist es, das uns fehlt. Fühlen wir uns unterfordert von den Aufgaben, die wir zu bewältigen haben, überfordern wir uns mit unserem Anspruch, perfekt zu sein und alles sowieso besser zu können und zu wissen als die anderen, nervt uns unser Chef oder unsere Kollegin? Fällt es uns schwer, in unserer Freizeit unseren Beruf zu vergessen und einfach uns und unsere Umgebung zu genießen? Wenn wir auf diese Fragen überwiegend mit „ja“ antworten, dann kann es hilfreich sein, uns fachliche Unterstützung und beruflichen Rat zu holen, entweder bei einem Berater, einem Coach oder einem Therapeuten. Damit wir wieder die Freude am Beruf empfinden können, die uns wohl tut.

   

Checkliste

Die Checkliste verweist auf Fragen und Erfahrungen aus der täglichen Coaching-Praxis.

1.) Manchmal hilft schon die Frage, wann hat mir meine Arbeit zum letzten Mal richtig Freude gemacht, um die eigene berufliche Situation zu überdenken und zu prüfen, wie sie sich so verbessern lässt, dass der eigene Beruf weiterhin Freude bereitet.

2.) Fehlt uns grundsätzlich und schon lange die Freude am Beruf, dann stellen sich die Fragen, ob dies an unseren zu hohen Ansprüchen an uns in unserem Beruf liegt und wir diese ändern müssen, ob wir uns überqualifiziert fühlen und um neue Herausforderungen bitten möchten, ob wir uns beruflich verändern sollten oder ob die Rahmenbedingungen noch stimmen, in denen wir arbeiten.

 

Tipps zum Lesen

Immer, wenn es für uns möglich ist, wählen wir für Sie aus der sehr umfangreichen Literatur zu Beruf und Karriere einige Bücher aus, die unsere ganz subjektiven Empfehlungen für Sie sind:

 

Arnold, Frank, Management – Von den Besten lernen

2010, Hanser Wirtschaft, ISBN: 9783446421776

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