Unsere Hände

Haben Sie sich Ihre Hände in letzter Zeit mal angesehen? Könnten Sie sie auf einem Foto– ohne Ihren Schmuck – unter vielen hunderten herausfinden, wenn Sie sie in einem großen Stapel fotografierter Hände suchen müssten? Experimente haben gezeigt, dass dies nur wenigen Menschen auf Anhieb gelingt. Unsere Hände, unsere unbekannten Wesen? Für viele Menschen scheint dies so zu sein. Dabei können unsere Hände viel über uns aussagen. Sie berichten von unserer täglichen Arbeit. Wenn wir vorwiegend mit Werkzeug umgehen, sind sie kraftvoll und schwielig. Weicher und zarter bleiben sie, wenn sie vorwiegend Büroarbeiten machen.

Hände können auch etwas über unsere Persönlichkeit erzählen. Studien zeigen, dass in unseren Breitengraden ein fester Händedruck eher bei einem zupackenden, selbstbewussten Menschen zu fühlen ist, während Schüchterne und unsichere Personen wahrscheinlich mit einem weicheren Händedruck antworten. Ebenso ein Gegenüber, das sich nicht wirklich für uns interessiert. Deshalb können wir einem ersten Kennenlernen und einer gegenseitigem Begrüßung versuchen, von einem Geschäftspartner über die gereichte Hand einen ersten Eindruck zu gewinnen. Diese Studien geben allerdings nur eine Tendenz wider. Im Einzelfall kann ein entsprechend ausfallender Händedruck ganz andere Ursachen haben. Besonders, wenn wir Menschen begrüßen, die aus anderen Regionen der Welt kommen, wo ein Handschlag unüblich ist und ein festerer Handschlag als unhöflich gilt.

Natürlich lässt sich ein Händedruck auch trainieren. Wenn wir an uns beobachten, dass wir eher zur laschen Händeschüttelfraktion gehören, dann können wir beim nächsten Mal versuchen, die Hand unser Gegenüber bewusst etwas beherzter anzufassen. Wir schauen ihm dabei ruhig und gelassen in die Augen und blicken nicht weg, während wir ihm die Hand drücken und die richtige Distanz zu ihm einzunehmen. Beim Händeschütteln empfinden die meisten Menschen bei uns einen Abstand von circa 60 cm als angenehm. Mit einem gewinnenden Händedruck haben wir das kommende Gespräch – und möglicherweise den Auftrag oder die Einstellung – schon ein ganzes Stück vorangebracht. Denn mit dem sich gegenseitig die Hand reichen, kann es uns auf leichte und angenehme Art gelingen, unserem Gegenüber unser Vertrauen zu signalisieren. Mit einem netten Lächeln und einem höflichen Guten Tag verstärken wir noch den Eindruck, den unser angenehmer Händedruck bereits andeutet.

 

Checkliste

 

1.) Mit unserer Körpersprache können wir unsere gesprochenen Wort unterstreichen und betonen. Wenn wir meinen, wir möchten mehr über unsere Körpersprache wissen und sie noch besser kennen lernen, dann ist ein entsprechendes Seminar oder Coaching empfehlenswert.

2.) Treffen wir uns bei einem geschäftlichen Termin zum ersten Mal mit unserem Gesprächspartner, dann kann ein Händedruck die weitere Begegnung mit unserem Geschäftspartner beeinflussen. Ein ruhiger, kurzer und angenehm kräftiger Händedruck hat schon so manche bis dahin verschlossene  Tür geöffnet.

3.) Ein Händedruck ist nicht in allen Kulturen üblich. Bei Reisen zu Geschäftspartnern oder Freunden im Ausland lohnt es sich, sich über die dortigen Gepflogenheiten zu informieren.

4.) Manche Menschen scheuen sich, anderen ihre Hand zu reichen aus Angst vor der Übertragung von Krankheiten.

5.) Früher reichte häufig der Handschlag für den Abschluss eines Vertrages aus.

Tipps zum Lesen

Weingarten, Beate, M., Faszination Körpersprache: Was wir ohne Worte alles sagen, 2011, SCM R. Brockhaus Verlag, ISBN: 9783417263848

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