Kennen Sie Ihre Stärken und Schwächen?

„Ach, das ist eine Stärke von mir? Das ist für Sie etwas Besonderes? Das kann doch jeder.“ Diese Sätze sind Bestandteil vieler Coaching-Stunden. Offenbar sind wir uns unserer Stärken häufig gar nicht oder nur sehr ungenau bewusst.

 

Besonders wir Frauen, so scheint es jedenfalls, wissen zu wenig über das, was uns auszeichnet. Doch erst wenn wir unsere Stärken – und Schwächen – genau kennen, können wir uns „selbst bewusster“ werden und unsere Stärken gezielt im beruflichen Alltag einsetzen.

 

Natürlich ist das Beratungsgespräch bei einem Coach oder einer Beraterin eine gute Möglichkeit, Ihre geheimen Stärken für Ihren Beruf herauszufinden. Oder Sie setzen sich an Ihren Schreibtisch und notieren sich einmal in Ruhe Ihre Stärken und Schwächen.

Fragen Sie danach Ihren Mann, Ihre Frau, Ihre Freundin, Ihre Familie, welche Stärken sie besonders an Ihnen schätzen und halten Sie diese schriftlich fest. Haben Sie genügend Vertrauen in Ihre Kolleginnen und Kollegen und in Ihren Chef oder Ihre Chefin, dann erkundigen Sie sich bei ihnen ebenfalls nach Ihren Stärken.

Und wenn Sie statt vieler Stärken viele Schwächen aufgeschrieben haben, verwandeln Sie Ihre Schwächen in Stärken: Sie sind beispielsweise jemand, der fast zwanghaft immer alles aufschreiben muss, dann bieten Sie Ihren Kollegen an, die Teamsitzungen schriftlich festzuhalten und die Ergebnisse regelmäßig zu protokollieren. Ihre Aufzeichnungen sind wertvolle Unterlagen für künftige Gespräche.

 

Reden Sie gerne und (manchmal zu) viel? Dann prüfen Sie, ob Sie Ihr Talent nicht beispielsweise in berufliche Vorträge umsetzen können und besuchen Sie Rhetorik-Seminare und -Schulungen. Und wenn Sie gerne und regelmäßig zu spät zu Terminen oder Sitzungen kommen – bitte 10 Minuten früher losfahren oder losgehen. Das freundliche Lächeln Ihrer Gesprächspartner ist Ihnen gewiss.

 

Checkliste

Die Checkliste verweist auf Fragen und Erfahrungen aus der täglichen Coaching-Praxis.

   

1.) Je nach beruflichem Ziel, beruflicher Tätigkeit und Rollenverhalten ist eine Stärke tatsächlich Stärke, in einem anderen Fall jedoch eine Schwäche. Deshalb sind Verallgemeinerungen bei Stärken und Schwächen nur selten hilfreich.

2.) Ehrlichkeit Ihnen gegenüber,  Ehrlichkeit Ihrerseits gegenüber Ihrer Familie, Ihren Freunden und vielleicht Ihrer Kolleginnen und Kollegen, Ehrlichkeit Ihres Umfeldes Ihnen gegenüber, hilft Ihnen, Ihre Stärken und Schwächen besser kennen zu lernen. Bedanken Sie sich bei den anderen, wenn Sie von ihnen eine Antwort bekommen, auch wenn Sie diese nicht so gerne hören. Es gehört Mut dazu, dem anderen seine Schwächen und Stärken zu beschreiben.

3.) Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse und Erfahrungen mit denen Ihrer Familie, Freunde, Freundinnen, Kolleginnen und Kollegen. Halten Sie Ihre Ergebnisse schriftlich fest. Und wenn die anderen bei Ihnen etwas als Stärke oder als Stärken sehen, was für Sie selbstverständlich ist, seien Sie stolz auf sich.

4.) Prüfen Sie, wie Sie Ihre neu entdeckten Stärken in Ihrem beruflichen Alltag einsetzen können. Manchmal entsteht daraus sogar ein ganz neuer Beruf, der Sie viel mehr befriedigt, als Ihre bisherige Tätigkeit.

5.) Genießen Sie Ihre Stärken und nehmen Sie Ihre Schwächen an – und machen Sie aus Ihren Schwächen das Beste (siehe oben).

Tipps zum Lesen

Immer, wenn es für uns möglich ist, wählen wir für Sie aus der sehr umfangreichen Literatur zu Beruf und Karriere einige Bücher aus, die unsere ganz subjektiven Empfehlungen für Sie sind:

Bolles, Richard Nelson:

Durchstarten zum Traumjob

Campus Verlag, 2000, ISBN 3-593-36294-5

Conen, Horst:

Sei gut zu dir, wir brauchen dich

Campus Verlag, 2005, ISBN 3-593-37184-7

Fischer-Epe, Maren, Epe, Claus:

Stark im Beruf – erfolgreich im Leben

rororo TB 2006, ISBN 3-499-61695-5

Zschirnt, Christiane:

Keine Sorge, wird schon schief gehen

Goldmann TB 2007, ISBN 978-3-442-15421-0

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