Schade, dass ich die Idee nicht hatte – Die Supermarkt-Kasse

Die Recherche bei einem großen Online-Buchhändler verrät es auf einen Klick: Kreativität ist offenbar ein äußerst beliebtes Thema bei Buchautoren. Über 3700 Bücher tragen das Stichwort in ihrem Titel. Und viele davon sind Ratgeber, die uns versprechen, unsere Kreativität zu fördern und zu trainieren. Dass dies grundsätzlich möglich ist, belegen eine Fülle von wissenschaftlichen Untersuchungen. Kreativität ist nicht angeboren, sie ist trainierbar und hängt von vielen äußeren und inneren Bedingungen eines Menschen ab.

Nur, welches der zahlreichen Trainingsprogramme ist das richtige für mich? Wie muss beispielsweise meine berufliche Umwelt aussehen, damit ein Kreativitätstraining für den Beruf auch längerfristig effektiv ist? Und weshalb soll ausgerechnet ich meine Kreativität weiter ausbilden? In meinem Beruf ist alles gefragt, außer kreativ zu sein. Allerdings sind Menschen, die ihre Phantasie und ihren Ideenreichtum immer wieder fördern, häufig selbstbewusster und damit beruflich oft auch erfolgreicher.

Wie sieht nun das Rezept für Kreativität aus? Thomas Alva Edison, der Erfinder der Glühbirne, hat es wohl am Besten auf den Punkt gebracht: Genialität (oder Kreativität) besteht zu einem Prozent aus Inspiration und zu 99% aus Schwitzen. Über 1000 verschiedene Glühbirnen hat der Erfinder entwickelt und ausprobiert, ehe er die eine fand, die ihn weltberühmt und reich gemacht hat.

Erfolgreiche kreative Menschen zeichnen sich meist durch ihre Beharrlichkeit und ihre Ausdauer aus, gepaart mit Neugierde, Intuition und der Zuversicht, eine Lösung für ihr Problem zu finden. Und durch ihre Offenheit: beim Smalltalk mit der Kassiererin im Supermarkt, beim Betrachten von Kunstwerken, im Spiel mit dem siebenjährigen Sohn kann plötzlich der Geistesblitz auftauchen, die eine wirklich gute Idee entstehen. Denn Kreativität ist an keinen Ort gebunden und an keine geistige und körperliche Voraussetzung. Sie verlangt nur eines, Begeisterung für den kreativen Prozess und das Vertrauen, dass auch das Scheitern einer Idee etwas Gutes in sich trägt.

Checkliste

Die Checkliste verweist auf Fragen und Erfahrungen aus der täglichen Coaching-Praxis.

 

1.) Kreativität ist von vielen äußeren und inneren Bedingungen abhängig. Ein junger Mensch, der in einer anregenden, kreativen Umgebung aufgewachsen ist, wird vermutlich selbst eher kreativ sein. Dennoch: Jeder kann seine individuelle Kreativität fördern und dies jederzeit, auch im höheren Alter. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass unser Risiko, an Alzheimer zu erkranken, steigt, wenn wir aufhören, uns kreativ mit Neuem auseinander zu setzen.

 

2.) Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht nur zum Brainstorming im immer gleichen Konferenzraum auffordern. Chefs und Chefinnen können schon durch äußere Bedingungen im Betrieb Voraussetzungen für kreative Prozesse in ihrem Unternehmen schaffen. Beispielsweise mit unterschiedlichen Sitzgruppen für die Pause zwischendrin oder mit dem (strukturierten) Abteilungsgespräch im Garten des Italieners nebenan.

 

3.) Wenn Sie auf der Suche nach kreativen Lösungen für Ihr privates oder berufliches Problem sind, dann hilft es oft, wenn Sie sich zwischendrin mit etwas anderem befassen. Betrachten Sie Ihr Problem aus verschiedenen Blickwinkeln. Wechseln Sie Ihre Perspektive. Versuchen Sie sich vorzustellen, Sie müssten Ihr Problem beispielsweise aus der Sicht eines Kochs, eines sechsjährigen Mädchens oder einer Dirigentin anpacken. Spielen Sie die jeweiligen Möglichkeiten durch, die Sie dann in der jeweiligen Situation hätten. Laden Sie Ihre Familie, Ihren Partner, Ihre Partnerin dazu ein, gemeinsam mit Ihnen kreativ zu sein. Und halten Sie Ihre Ideen schriftlich fest.

Tipps zum Lesen

Immer, wenn es für uns möglich ist, wählen wir für Sie aus der sehr umfangreichen Literatur zu Beruf und Karriere einige Bücher aus, die unsere ganz subjektiven Empfehlungen für Sie sind:

 

Preiser, Siegfried, Buchholz Nicola, Kreativität – Ein Trainingsprogramm für Alltag und Beruf, 2008, Asanger Verlag, ISBN 978-3-89334-407-9

 

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