Ich arbeite sehr gerne in meinem Unternehmen…

… sagten auch 2008 gerade einmal 13% der Beschäftigten in Deutschland. Und wenn die Untersuchungen des Gallup-Institutes stimmen, dann hat sich diese Zahl seit 2001, seit Beginn der Befragungen praktisch nicht verändert. Von den übrigen 87% der Mitarbeiterin und Mitarbeiter machen laut Gallup 67% Dienst nach Vorschrift und 20% haben innerlich längst gekündigt.

Was sind die Gründe für die offenbar so weit verbreitete Unzufriedenheit am Arbeitsplatz? Selten ist ein zu geringes Gehalt der Auslöser. Die meisten Arbeitnehmer wünschen sich vielmehr, dass sie seitens ihres Unternehmens als wertvoll und wichtig eingeschätzt, d.h. dass sie respektiert werden. Sie erwarten mehr Verantwortung und mehr Vertrauen in ihr Wissen und Erfahrungen, statt Misstrauen und Kontrolle. Sie möchten mit ihren Meinungen und Vorschlägen gehört werden und an den Entscheidungsprozessen ihres Unternehmens beteiligt sein, und sie wollen wissen, welche Ziele ihr Unternehmen hat, damit sie sich mit ihrer Arbeit dafür engagieren können. Außerdem ist es ihnen wichtig, mit ihrem täglichen Tun etwas bewegen zu können, mit guten Kollegen zusammen zu arbeiten und Teil eines erfolgreichen Teams, einer erfolgreichen Mannschaft zu sein. Es spielen jedoch auch noch andere Faktoren eine große Rolle, wenn es um die Zufriedenheit am Arbeitsplatz geht. Ein freundliches und sachlich begründetes Lob ihres Vorgesetzten gehört ebenso dazu, wie regelmäßige, weiterführende Mitarbeitergespräche. Frustration lösen außerdem ständig wiederkehrende Veränderungsprozesse aus, von denen die Beschäftigten wenig oder nur unzureichend erfahren, und die gleich von der nächsten Umwandlung oder Umstrukturierung abgelöst werden.

Und das Rezept dagegen? Ein Unternehmen, eine Abteilung, eine Institution braucht Führungspersonen, die Vertrauen ausstrahlen und leben. Wenn die Leitung eines Unternehmens sich als vorbildlich und verlässlich zeigt, Versprechen nicht nur gibt, sondern auch hält, für Fehler die Verantwortung übernehmt, offen ist und wirklich zuhört, Verantwortung delegiert und sich als loyal gegenüber Abwesenden erweist, dann sagen künftig sicher mehr Kolleginnen und Kollegen: „… ich arbeite gerne in meinem Unternehmen…“.

Checkliste

Die Checkliste verweist auf Fragen und Erfahrungen aus der täglichen Coaching-Praxis.

 

1.) Die meisten Beschäftigten sind wenig motiviert, wenn sie zur Arbeit kommen. Wie viele sind es wohl in meinem Betrieb?

2.) Gute Mitarbeiter sind selten, werden jedoch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch dringender gebraucht als sonst. Wie können sie gezielt gefördert werden?

3.) Wenn Mitarbeiter selbst kündigen, dann verlassen sie zwar den Betrieb, sie zeigen aber oft vor allem ihren Vorgesetzten die rote Karte.

4.) Engagierte Mitarbeiter brauchen meist nur Lob und Anerkennung für die bereits geleistete Arbeit. Controlling ist bei ihnen selten erforderlich.

Tipps zum Lesen

Immer, wenn es für uns möglich ist, wählen wir für Sie aus der sehr umfangreichen Literatur zu Beruf und Karriere einige Bücher aus, die unsere ganz subjektiven Empfehlungen für Sie sind:

 

Sprenger, Reinhard, K. Vertrauen führt: Worauf es in Unternehmen wirklich ankommt

2007, Campus Verlag, ISBN: 978-3593385020

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