I am dreaming …

of a white Christmas…“, sang Bing Crosby am 25. Dezember 1941 zum ersten Mal. Seither verkaufte sich White Christmas geschätzte 30 bis 50 Millionen Mal. „Die Single zählt damit zu den am meistverkauften weltweit. Was macht den Erfolg des Songs aus? Außer uns Schnee zu Weihnachten und fröhliche und helle Tage zu wünschen, uns einzuladen, sich an frühere weiße Weihnachten zu erinnern, an glitzernde Tannenspitzen, an lauschende Kinder, an Schlittengeläut und das beim Weihnachtskarten schreiben, bietet der Text keinen weiteren Inhalt. Und doch scheint sehr viel mehr darin zu stecken: die Sehnsucht nach einem Weihnachtsfest wie in der Kindheit, die Hoffnung auf frohe Tage und diese an jedem Weihnachten, das erinnern an die anderen, die weit entfernt von uns leben.

Vermutlich ist es die Hoffnung, die aus den Zeilen des Liedes klingt, die White Christmas seit 70 Jahren zu einem unverrückbaren Bestandteil von Weihnachten in aller Welt macht – neben der einschmeichelnden Stimme des US-amerikanischen Sängers und der von Irving Berlin eingängig komponierten Melodie. Die Hoffnung auf etwas Vertrautes wie weiße Weihnachten und Schlittengeläut, auf ein heiteres Zusammensein mit Familie und Freunden, vielleicht auch auf Verlässlichkeit, auf Stabilität, die es damals, Weihnachten 1941, auch in den USA nicht gab, nachdem die Vereinigten Staaten wenige Tage zuvor dem Kaiserreich Japan den Krieg erklärt hatten und damit in den Zweiten Weltkrieg eingetreten waren.

Vielleicht spüren wir unsere Hoffnung, wenn wir das Lied hören. Jene Hoffnung, die uns daran glauben lässt, dass wir gesund nach Hause kommen, wenn wir ins Auto steigen. Jene Hoffnung, die uns glauben lässt, dass uns das im Krankenhaus verabreichte Medikament hilft, und das tut es dann meist, manchmal sogar, obwohl es nur ein Placebo ist. Wir hoffen darauf, dass es für unsere Herausforderungen, für unsere Probleme eine Lösung gibt. Auch wenn wir diese gerade nicht sehen, weil die Wege dorthin hoffnungslos verstellt erscheinen. Dennoch machen wir den ersten Schritt, unterstützt von unserer Hoffnung, dass es einen Weg für uns gibt. Hoffnung haben heißt nicht, dass ich mir sicher sein kann, dass alles gut wird, im Hoffen ist das Scheitern einkalkuliert. Ich kann darauf hoffen, dass meine Fürsorge für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ihnen angenommen wird, dass meine Familie und Freunde sie schätzen. Erwarten und einfordern kann ich sie nicht. Hoffen heißt, mir und dem anderen eine Chance zu geben, und sei es nur dem Wettergott, dass er uns wieder einmal eine weiße Weihnacht beschert.

 

Checkliste

 

1.) Wenn wir Hoffnung haben, dann scheinen wir uns selbst zu unterstützen. Die medizinische Wissenschaft hat nachgewiesen, dass wir schneller gesund werden, wenn wir daran glauben. Wir stärken mit unserer Hoffnung auf unsere Heilung offenbar unser Immunsystem.

 

2.) Verlieren wir die Hoffnung, z. B., dass wir die Prüfung je bestehen werden, kann dies zu Resignation oder Verzweiflung führen.

 

3.) Hilfreich kann dann sein, dass wir uns verdeutlichen, wie wir früher für uns aussichtslos erscheinende Situationen gemeistert haben, weil wir an uns geglaubt haben und darauf gehofft und vertraut haben, dass wir sie packen werden.

 

4.) Wichtig in einer aussichtslos erscheinenden Situation kann dann auch sein, uns selbst zu überzeugen und uns Hoffnung zu machen, indem wir uns sagen, ich weiß, dass es einen Weg für mich geben wird, ich vertraue darauf und tue alles, damit ich ihn finde werde.

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