Wer schreibt, der bleibt…
Stimmt. Nur was tun, wenn uns das Schreiben schwer fällt. Wir packen jederzeit das nächste Projekt an und schaufeln mit Begeisterung die vor uns sich auftürmenden Probleme aus dem Weg. Den Projektbericht dagegen, den die Geschäftsleitung von uns erwartet, den schieben wir tagelang vor uns her und starren dabei eine gefühlte Ewigkeit auf die leere Seite unseres Bildschirms.
Für viele Menschen ist Schreiben alles andere als ein Vergnügen. Sie quälen sich durch das Verfassen von Berichten, das Ausarbeiten von Präsentationen und Reden oder das Schreiben von Bewerbungen. Oft mit dem Ergebnis, dass ihrer Karriere nicht so steil verläuft, wie sie es sich wünschen oder dass ein Mitbewerber den Job bekommt, für den sie perfekt geeignet gewesen wären.
Die Ursachen für Blockaden wie Schreib-, Sprech- oder Präsentationsblockaden sind unterschiedlich. Meist lösen Ängste eine Blockade aus. Etwa unsere Angst, dass wir versagen werden beim nächsten Auftritt vor dem Team oder der Geschäftsleitung. Wir erwarten zu viel von uns oder trauen uns zu wenig zu. Unser Selbstwertgefühl ist zu niedrig oder wir meinen, wir müssten immer und überall perfekt sein. Am Ende bleiben wir dann weit unter unseren Möglichkeiten.
Weil Blockaden unterschiedliche Gründe haben können, brauchen sie für ihre Auflösung eine individuelle Behandlung. In einer professionellen Beratung, wie etwa einem Coaching, können die spezifischen Blockaden ganz gelöst oder zumindest die Symptome gelindert werden. Bei einer Schreibhemmung zum Beispiel hilft es manchmal, wenn wir uns beim Schreiben virtuell an einen anderen Ort versetzen, etwa in ein hübsches Straßencafé von Paris oder in einen stillen Park mit hohen, alten Bäumen. Statt uns auf den ersten Satz zu konzentrieren, springen wir mitten hinein in das Thema, notieren, was wir alles sagen möchten und sortieren erst später unseren Text oder unsere Präsentation in der für uns richtig erscheinenden Reihenfolge.
Manchmal lösen sich Blockaden auch, wenn wir mit uns selbst ins Reine kommen. Etwa, indem wir klären, welche beruflichen Ziele wir wirklich verfolgen möchten. Oder wenn wir uns bewusst machen, welche Stärken wir haben, in welchen konkreten Situationen wir uns gestresst fühlen und wie wir unsere inneren Störsätze, wie ‚ich kann das nicht‘, umprogrammieren und zu unseren Gunsten ausformulieren können. Unterstützen wir uns dann noch mit körperlichen Aktivitäten, die uns gut tun, dann können wir womöglich am Ende sagen: „Wer immer mal wieder schreibt, der bleibt…“
Checkliste
1.) Blockaden lassen sich in drei Schritten anpacken: wir werden uns der Blockade bewusst und entscheiden uns dafür, sie lösen zu wollen. Wir verstehen, wodurch sie in uns ausgelöst werden. Wir suchen nach Wegen, wie wir sie lösen können.
2.) Nicht immer lässt sich sofort herausfinden, wodurch eine Blockade ausgelöst wird. Manchmal schieben wir eine ganze Reihe von Konflikten vor die Ursachen, die dann schwer zu entdecken sind. Professionelle Hilfe ist deshalb auch bei scheinbar einfach erscheinenden Blockaden empfehlenswert.
3.) Seelische Belastungen, wie der Verlust des Arbeitsplatzes oder eine private Trennung können dazu führen, dass sich ein Mensch komplett blockiert fühlt und seine Fähigkeiten nicht mehr für sich und den Beruf einsetzen kann. Therapeutische Hilfe oder ein Coaching sind hier anzuraten.
Tipps zum Lesen
Bohne, Michael: Feng Shui gegen das Gerümpel im Kopf, 2007, rororo Verlag, ISBN: 9783499622434