Teamarbeit

Was zeichnet ein erfolgreiches Team aus? Weshalb scheint Teamarbeit manchmal kinderleicht? Und weshalb scheitern die mit den besten Mitarbeitern der Abteilung zusammengesetzten Teams an scheinbar nebensächlichen Fragen und bringen einfach kein Ergebnis zustande?

Die Antwort ist einfach und komplex zugleich: Erfolg und Misserfolg von Teams haben fast immer die gleichen Ursachen. Die konkrete Aufgabenstellung und die Zusammenstellung des für die Aufgabe ausgewählten Teams machen den Unterschied aus.

Sollen handfeste und klar definierte Ziele im Team erarbeitet werden, dann ist ein vor allem aus praktisch und analytisch denkenden Teampersönlichkeiten vermutlich die richtige Wahl. Werden kreative Lösungen gesucht, dann empfiehlt es sich für einen Teamleiter, eine Teamleiterin, ein Team zusammenzubringen, dessen Teampersönlichkeiten unterschiedliche Präferenzen haben, wenn es um das Anpacken und Abwickeln einer Aufgabe geht. Unter lauter analytisch denkenden Teammitgliedern wird das Feuerwerk der Ideen eher verhalten ausfallen. Sitzen dagegen Teampersönlichkeiten im Raum, die vor allem intuitiv arbeiten, dann tanzen die Gedanken. Zu realen Projekten verwandeln sie sich häufig nicht. Zielführender sind hierbei heterogen zusammengesetzte Teams, die analytisch denkende, intuitiv wahrnehmende, praktisch herangehende und werteorientierte Mitglieder haben. Teammitglieder, deren Präferenz in ihrer Arbeit das analytische Denken ist, werden sich zum Beispiel mit Fragen nach der Kosten-Nutzen-Rechnung in das Projekts einbringen, die ‚Intuitiven‘ fragen nach den Möglichkeiten, die es geben kann, die ‚Praktischen‘ nach den bisherigen Erfahrungen mit ähnlichen Aufgaben und die ‚Werteorientierten‘ nach den Auswirkungen einer Aufgabe oder Lösung.

Kennen Teamleiter ihre eigenen Präferenzen gut, dann kann dies ebenfalls gewinnbringend für die Teamarbeit sein. Gehören sie eher zu den extrovertierten Persönlichkeiten, die rasch und immer etwas zu einem Thema beizutragen haben, dann sollten sie lernen, gut zuhören und damit den eher introvertierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gelegenheit zu geben, ihre Gedanken zu entwickeln. Introvertierte sollten trainieren, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassend zu informieren.

Jeder Einzelne von uns trägt viele Fähigkeiten in sich. Wir sind ebenso analytisch wie extrovertiert, intuitiv oder praktisch. Im Laufe unseres Lebens prägen wir für unterschiedliche berufliche Anforderungen bestimmte Präferenzen aus. Wir haben deshalb häufig eine sogenannte Hauptpräferenz und etliche Nebenpräferenzen. Sie in uns zu sehen und dafür zu sorgen, dass wir diese z. B. als Innovator, als informierter Berater und als kritischer Analytiker gleichzeitig und gerne in die Teamarbeit einbringen, zeichnen einen guten Teamleiter und ein erfolgreiches Team aus.

Tipps zum Lesen

Reinhardt, Ralf: Laufen macht schlau! Aerobes Ausdauer-Lauftraining, Genotyp und Kognition. Süddeutscher Verlag für Hochschulschriften (2011, Veröffentlichung von wissenschaftlichen Studien), ISBN: 978383813019497.

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