Das Glück kennt nur Minuten,…

… der Rest ist Warteraum“ singt 1967 Hildegard Knef und über 40 Jahre später Patricia Kaas, und die beiden berühmten Sängerinnen setzen das Lied fort mit den Worten „das Glück lässt sich nicht sprechen, belächelt dein Vertrauen“. Wir kennen manchmal solche Minuten des Glücks im Beruf. Etwa, wenn uns ein Kunde zufrieden anlächelt nach einem guten und erfolgreichen Verkaufsgespräch. Oder wenn wir stolz darauf sein können, dass wir ein schwieriges Projekt erfolgreich abgeschlossen haben. Oder einfach, wenn uns die Arbeit leicht und fröhlich von der Hand geht, und wir ohne große Mühe unseren Berufsalltag bewältigen.

Oft fällt es uns schwer, diese Glücksminuten in unserem Beruf wahrzunehmen, weil so viele andere Dinge wichtiger und dringlicher erscheinen. Auf eine intensiv geführte Teambesprechung folgen eine Präsentation von möglichen neuen Kunden, anschließend eine wichtige Projektbesprechung und danach die wöchentliche Runde mit den Abteilungsleitern unseres Unternehmens. Uns bleibt kaum Zeit zum Nachdenken, viel weniger der Moment, uns über unsere Erfolge im Berufsalltag zu freuen und „das Glück“, das „nur Minuten“ kennt, zu erleben. Gelingt es uns dennoch, diese kleinen Augenblicke des Glücks in unserem Alltagsleben zu entdecken, dann können wir daraus Kraft und Zufriedenheit für uns ziehen.

Wir können uns natürlich auch dazu entschließen, für „Minuten verweilende Glück“ vermehrt in unserem täglichen Leben zu sehen. Möglicherweise registrieren wir dann so glückliche Momente, wie das herzliche Guten Morgen unserer Empfangsdame oder das nette Lächeln unseres Kollegen aus der benachbarten Abteilung, wenn wir ihn an der Kaffeemaschine treffen.

Verstärken können wir unser „für Minuten verweilendes Glück“, wenn wir anfangen, uns zu sagen, „ich möchte“, statt „ich muss“, „ich kann“, statt „ich bin dazu verpflichtet“. Wir haben dann nicht mehr das Gefühl, wir sind unserem Alltag ausgeliefert (oder wir liefern ihm uns aus), sondern wir entscheiden, ob und wie wir etwas tun möchten und wie wir unsere beruflichen Herausforderungen meistern. Erkennen wir dann noch, dass sich Glücksmomente immer mit grauen Alltagsminuten abwechseln, dann können wir den „Warteraum“ des Glücks gelassener ertragen und die Anstrengungen und Frustrationen unseres Berufslebens leichter durchstehen. Wir lernen, dass sich das Glück „nicht sprechen“ lässt und unser „Vertrauen belächelt“, wenn wir glauben, wir könnten es herbei zwingen. Und können darauf vertrauen, dass es uns dafür immer wieder (und immer häufiger) „Minuten“ des Glücklichseins schenkt.

   

Checkliste

 

1.) Die Literatur mit Anleitungen zum Glücklichsein ist umfangreich. Jede Anleitung verspricht uns den sicheren Weg zum Glück. Manchmal reicht es jedoch zu erkennen, dass Glück nichts ist, was uns von außen an uns heran getragen wird, sondern das, was wir in uns finden und in uns ausbauen und verändern können.

 

2.) Eine Konzentration auf die „glücklichen“ Momente des Alltags, wie ein nettes Lächeln, eine charmante Ansprache in einem Geschäft oder die Freude am durch die dunklen Regenwolken durchblitzenden Sonnenschein können uns dabei helfen, die Minuten des Glücks zu erkennen, sie wahrzunehmen und an ihnen zu wachsen.

Beiträge, die Sie auch interessierten könnten