Bewerben ohne Stellenangebot

Was tun, wenn Ihr Traumunternehmen einfach keine freien Stellen anbietet? Schon lange träumen Sie davon, dort zu arbeiten und sich beruflich weiter zu entwickeln. Sie können natürlich warten und auf eine entsprechende Stellenanzeige hoffen. Oder Sie werden selbst initiativ und bewerben sich von sich aus. Denn immer wieder führen auch Initiativbewerbungen zum gewünschten Erfolg. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Oft haben Unternehmen aufgrund ihrer Auftragslage keine Zeit, eine längst zu besetzende Stelle auszuschreiben, weil das Tagesgeschäft zu sehr drängt. Oder ein entsprechendes Stellenangebot sollte demnächst veröffentlicht werden und kann aufgrund Ihrer Initiative nun unterbleiben.

Eine Initiativbewerbung kann Ihre Chancen, eine von Ihnen gewünschte Stelle zu bekommen, verbessern. Ein paar Voraussetzungen dafür sind allerdings zu erfüllen. Gleichgültig ob Sie sich auf eine ausgeschriebene Stellenanzeige melden oder ohne Anzeige selbst aktiv werden, lohnt es sich, sich zunächst über das Unternehmen gründlich zu informieren. Z. B. darüber, welche Geschäftsbereiche ein Unternehmen hat, welche Unternehmensphilosophie es vertritt, etwa zu Themen wie Personalentwicklung und Nachhaltigkeit und wer Ihr Ansprechpartner ist, die Personalabteilung oder ein externer Personalberater. Im nächsten Schritt können Sie sich fragen, ob Sie nach Ihrer gründlichen Recherche immer noch Teil des Unternehmens werden wollen. Danach klären Sie mit sich selbst oder mit einem Berater wie einem Coach oder Therapeuten, welche Qualifikationen Sie auszeichnen und welche sie Ihren Wunscharbeitgeber anbieten können und für ihn besonders interessant sind. Weiterhin fragen Sie sich, was Sie an dem von Ihnen ausgewählten Unternehmen beeindruckt und welche konkrete Aufgaben Sie dort gerne übernehmen möchten. Eine dann von Ihnen geschriebene Bewerbung wirkt authentisch und überzeugend.

Viele Unternehmen schätzen eine gut gemachte Initiativbewerbung, weil sie davon ausgehen, dass besonders Menschen mit Eigeninitiative und Kreativität diesen Weg wählen. Große Unternehmen, z. B. aus der Luftfahrt oder der Automobilbranche, werden allerdings von Initiativbewerbungen überrollt und lehnen diese deshalb meistens grundsätzlich ab.

Hier lohnt es sich, aufmerksam die Stellenausschreibungen zu lesen und den Versuch zu wagen, sich auch auf eine nicht ganz auf Sie zutreffenden Anzeige zu bewerben. Mit der Aussicht, sich persönlich vorstellen zu können. Denn ist erst einmal ein Vorstellungstermin vereinbart, dann haben Sie wieder die 100%ige Chance auf Erfolg.

 

Checkliste

1.) Bei allen Bewerbungen hilfreich ist es, wenn wir sagen, was wir möchten. Formulieren wie, „ich würde, ich könnte“ können wir getrost streichen und ersetzen durch „ich werde, ich möchte, ich kann..“.

2.) Das Stichwort Initiativbewerbung braucht in Ihrem Anschreiben nicht zu stehen.

3.) Benennen Sie bei einer Initiativbewerbung möglichst genau die Tätigkeit, die Sie in Ihrem Wunschunternehmen gerne ausfüllen möchten.

4.) Wie bei allen Bewerbungen sollte auch bei einer Initiativbewerbung das Anschreiben nicht länger als eine Seite lang sein, möglichst konkrete Aussagen über Ihre derzeitige Position und über Ihre Ausbildung enthalten und der Lebenslauf eine bis zwei Seiten umfassen.

5.) Weitere Informationen und Beratungen gibt es bei der Agenturen für Arbeit. Darunter Tipps zur Bewerbung mit Learning-Module.

Tipps zum Lesen

Hesse, Jürgen, Schrader, Hans Christian, Das große Hesse/Schrader Bewerbungshandbuch, 2011, Stark Verlag, ISBN: 9783866684058 oder www.berufsstrategie.de

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